
Runde Geburtstage – ein Segen und ein Fluch zugleich! Diesmal war es die magische Mischung aus der weltbesten Geschenkidee, einer Prise Zufall und einer ordentlichen Portion Hartnäckigkeit, die uns auf einen Kurztrip brachte, den ich so schnell nicht vergessen werde.
Das Geschenk? Gemeinsame Zeit! Und wo verbringt man die am besten? Natürlich irgendwo anders. Also haben wir uns durch einen wahren Dschungel an Terminen, Flughäfen, Zielen, Möglichkeiten und Wünschen gewühlt – und am Ende blieb Gdańsk übrig. Warum? Zum einen hatte ich die Stadt in bester Erinnerung, zum anderen weckte sie bei meiner Reisebegleitung wunderbare Familienerinnerungen. Perfekte Mischung!
Ich bin bei Städtereisen eher der spontane Typ. Klar, eine kleine Bucketlist schadet nie, aber das wahre Erleben einer Stadt passiert doch eher im Hier und Jetzt. Einfach eintauchen, mit den Menschen quatschen, sich Tipps geben lassen und vor allem dort essen, wo auch die Einheimischen hingehen.
Gesagt, getan! Dortmund war unser Startpunkt, die Flugzeiten – sagen wir mal – interessant, aber hey, wer Abenteuer sucht, nimmt eben auch mal den günstigsten Flug mit. Ein kleiner Tipp am Rande: Haltet euch wirklich an die Gepäckmaße! Wenn der Flieger voll ist, schauen die Airline-Mitarbeiter da ganz genau hin, und unnötige Gebühren für Übergepäck tun einfach unnötig weh.
Kaum hatten wir uns in die sportlichen Sitzreihen gefaltet, vergingen die knapp 70–80 Minuten Flugzeit wie im Nu. Die Landung um 19 Uhr war butterweich, der Himmel wolkenfrei – Postkartenwetter! Mein Sitznachbar? Ein neugieriger kleiner polnischer Junge, der aber mit mir eine Runde Uno spielte – zum Glück braucht man dafür keine großen Sprachkenntnisse. Apropos Atmosphäre: Der Geruch im Flieger hatte eine ganz eigene Note – eine Mischung aus Cabanossi und Wodka, dazu ein fröhliches Stimmengewirr. Willkommen in Polen!

Kaum den Boden berührt, ging es zügig aus dem Flieger – schließlich wollten wir nicht in der ewigen Schlange der gemächlichen Aussteiger landen. Ein kurzer Blick auf die Uhr: Perfektes Timing! Der Flughafen in Danzig ist angenehm überschaubar, also keine endlosen Wege oder Verirrungen. Koffer hatten wir eh nicht dabei, also direkt raus und ab ins Abenteuer!
Unser erster Halt? Natürlich der Klassiker: die Taxi- oder Bahnfrage. Schnell entschieden – Uber ist in Danzig supergünstig, also ins nächste freie Fahrzeug. Keine zwei Minuten später saßen wir in einem Wagen mit einem Fahrer, der zwar wenig Englisch sprach, aber mit einem freundlichen Nicken und einem temperamentvollen Fahrstil glänzte. Aber hey, wir wollten ja Abenteuer!
Die Fahrt in die Stadt dauerte etwa 20 Minuten – genug Zeit, um die ersten Eindrücke aufzusaugen. Danzig bei Nacht ist einfach eine Augenweide: beleuchtete Gassen, charmante Altbauten und eine Atmosphäre, die zwischen entspannt und lebendig schwankt. Unsere Unterkunft? Ein kleines, stylisches 2-Zimmer-Apartment mitten im Zentrum – perfekter Ausgangspunkt, um direkt ins Getümmel einzutauchen.

Die Unterkunft wurde über airbnb gebucht. Verborgen hinter Graffiti und Holztür, viele ungleiche Stufen hinauf ins dritte OG. Schlüssel im Minitresor, hinter der Tür zwei Altbauräume, geschmackvoll wie minimalistisch eingerichtet. Kleine Details, schöne Bücher und Naive Kunst, die einfach passte. Wir haben uns sofort sehr wohl gefühlt.


Erste Mission: Essen. Denn Uno-Spielen im Flieger verbrennt offensichtlich Kalorien (zumindest fühlt es sich so an). Also nichts wie raus auf die Straßen, auf der Suche nach einem guten Lokal. Wir wollten echtes, ehrliches Essen. Und genau das fanden wir relativ schnell. Cleane Bars und Schlangen vor den Restaurants ließen wir liegen– irgendetwas zog uns magisch in dieses Restaurant.
Überall hing Grün von den Wänden, auf der Toilette wurden Märchen vorgelesen, es hatte was von Hexentrank und cooler Bar.
Generelll haben wir die Erfahrung gemacht, dass mindestens Eine(r) vom Personal mindestens Englisch spricht, manchmal sogar etwas Deutsch. Wir kamen gut durch die polnische Speisekarte, zwei, drei Vokabeln, kann man sich ungefähr übersetzen, alles andere ist einfach Glückssache und wird trotzdem köstlich.
„You have to say Abracadabra!“ sagte man uns, als der Apéritiv kam. Eine kleine Schale Stickstoff hüllte unseren Tisch in eine Nebellandschaft. Witziger Effekt.
Wir bekamen Flädle Carbonara und mit Steinpilzen, Mehlspeisen sind ein Muss in Polen (wer mich kennt, weiß, dass das mittlerweile etwas herausfordend für mich ist. Augen zu und durch!). Es war wirklich lecker.
Wir erfuhren, dass wir den Eröffnungstag des Restaurants erwischt hatten und holten uns ein paar Tipps für das Abendprogramm. Hätten wir gar nicht gebraucht….
Mit vollem Bauch und zufriedenem Grinsen spazierten wir noch ein wenig durch die Stadt, ließen uns vom Flair treiben und machten erste Pläne für den nächsten Tag. Aber eines war jetzt schon klar: Danzig, du gefällst uns!



Für die Flädle:
- 150 g Mehl (405)
- 300 ml Milch
- 4 Eier
- 1/2 TL Salz
- Öl zum Braten
Dazu typische Saucen wie Carbonara oder hier im Bild, Steinpilze und Geflügel.

Das Essen musste verdaut werden und wir liefen an der Gastromeile, direkt an der Mottlau. Wir kamen wir noch an zahlreichen richtig frischen Restaurants und Bars vorbei, buntes Treiben auf allen Straßen, internationales junges Volk war unterwegs, einfach eine sehr nette Stimmung.

Das Kellerfenster, KARAOKE im Legendary Red Dog Saloon.
Ein Kellerfenster und laute Musik – das klang vielversprechend. Also folgten wir den vibrierenden Bässen und landeten im Legendary Red Dog Saloon, einer Karaoke-Bar, die ihrem Namen alle Ehre machte. Die Sänger? Erstaunlich ernsthaft. Während wir uns noch unschlüssig an der Bar aufhielten, lieferten polnische Talente auf der Bühne Performances ab, die zwar mitwippen ließen, aber die Stimmung sprang nicht so richtig über.
Doch dann – ein Gamechanger! Eine Horde von etwa 15 gut gelaunten Schweden, mitten in einem feuchtfröhlichen Junggesellenabschied, gesellte sich zu uns. Danzig ist für sie quasi das Mallorca des Nordens – schnell erreichbar, günstig und perfekt für legendäre Wochenenden.
„Wisst ihr, wie man hier Songs auswählt?“ – fragten sie uns. Klar, mit unserem Blick für die Bar und das Anmeldesystem konnten wir helfen. Es dauerte nicht lange, bis sich die ersten von ihnen ans Mikro trauten: Sweet Caroline, ABBA – natürlich mit Perfektion und Inbrunst vorgetragen. Wir hatten also eine musikalische Messlatte, die irgendwo zwischen Eurovision und Welthit lag.

Und dann gab es kein Zurück mehr. Plötzlich standen wir alle zusammen an der Bar und schmetterten italienische Schmachtfetzen von Al Bano & Romina Power, gefolgt von Robbie Williams – zum Glück mit stimmgewaltiger schwedischer Unterstützung. Es war laut, es war chaotisch, es war wirklich lustig!
Irgendwann kippte das Gespräch am Tisch in eine wilde Mischung aus Schwedisch, Englisch und kreativer Gestikulation – nennen wir es Schwenglisch. Und als wir merkten, dass die Verständlichkeit im Verhältnis zum Alkoholpegel sank, zogen wir lieber weiter. Die Nacht in Danzig war noch jung!

Und wieder war es ein Kellerfenster, das uns magisch anzog – diesmal führte es uns ins Studio No 1. Ein kleiner, aber stilvoller Club mit genau der richtigen Mischung aus gemütlich und extravagant: Ein riesiger, feudaler Perserteppich auf dem Boden, ein paar lässige Sofas zum Versacken, eine alte lange Bar für die flüssige Energiezufuhr und natürlich das Herzstück – das DJ-Pult.
Das Publikum? Ein wilder Mix aus Einheimischen, Touristen wie uns und einer Gruppe amerikanischer Studenten, die den DJ feierten. Und ehrlich gesagt? Der Typ hatte es drauf, nicht rund, aber der Stimmung tat es keinen Abbruch!
Die Playlist? Ein musikalischer Ritt durch die Jahrzehnte: 80er-Jahre-Hymnen, dann ein plötzlicher Sprung zu Frank Sinatra, gefolgt von House-Beats, Salsa und Hip-Hop. Alles wurde wild über das Mischpult gejagt – und landete genau dort, wo es hingehörte: auf der Tanzfläche.
Hier galt: Regeln? Gibt es nicht! Ein Songwechsel? Einfach ein neuer Grund zum Feiern. Und wir? Mittendrin.

Wir tranken uns noch ein letztes Getränk – der krönende Abschluss eines völlig ungeplanten, aber perfekt verlaufenen Abends. Wir feierten noch ein paar Songs mit, und genossen die Atmosphäre, bis es schließlich Zeit war, den Heimweg anzutreten.


Als wir endlich in unserer Stube ankamen, war Mitternacht längst passé. Die Stadt schlief noch nicht, noch lange nicht– aber wir dann bald. Der erste Abend verlief schon anders als geplant, aber schon so ziemlich so, wie wir es uns gewünscht hatten.
Der nächste Morgen kam dann doch schneller als erwartet – typisch für Nächte, die ein bisschen länger und besser waren als geplant. Unsere Unterkunft hatte zwar eine top ausgestattete Küche, aber ganz ehrlich: Mehr als Kaffee und Tee selbst zuzubereiten, stand nicht auf unserer Agenda.
Zum Glück hatten wir auf dem Rückweg am Vorabend eine vielversprechende Frühstücksmöglichkeit entdeckt – ein uriges, holzvertäfeltes Restaurant, das eigentlich für seine Pierogi bekannt war. Der Clou? Es ging mindestens drei Kelleretagen nach unten, ein echtes Labyrinth aus Gemütlichkeit und Küche. Alles war hier hausgemacht: Eintöpfe, Marmeladen, Saucen – und das Beste daran? Man konnte sich die Köstlichkeiten auch direkt im Glas mitnehmen.

Unsere Wahl fiel auf ein rustikales Rühreibrot, dazu Tee, Kaffee und frischen Saft. Das Brot? Ein echtes Schwergewicht – kompakt, kross in der Pfanne angeröstet und perfekt als Unterlage für das cremige, buttrige Rührei. Und als Bonus gab es eine exzellente Teeempfehlung von Alex, unserem sympathischen deutschsprachigen Kellner.
In Polen wird Tee wirklich zelebriert – aber nicht in der klassischen Art, wie wir es gewohnt sind. Nein, hier wird Tee eher als Infusion in all seinen erdenklichen Varianten serviert, vollgepackt mit Kräutern, Früchten und einer Menge Liebe. Frische Minze? Natürlich! Dazu kommt noch eine ordentliche Portion Zitronensaft oder ein paar Scheiben Orange, vielleicht noch eine Zimtstange, Anis oder Himbeersirup – und vielleicht auch ein paar Beeren obendrauf.
Und weil es so lecker war, konnten wir natürlich nicht anders und bestellten noch eine Portion Marmelade nach. Diese war einfach zum Reinlegen – süß, fruchtig und mit einer hausgemachten Konsistenz.
Dann hieß es ab in die Sonne, wir wollten zum Hafen, weiter durch die Allstadt, um dann anschließend mit der Bahn nach Sopot zu fahren, dem Küstenort und „Sylt“ Polens.

Architektonisch hat man den Hafen ziemlich gut aufgewertet. Die typischen Ziegelfarben und hohen schlanken Häuser nachgeahmt. Alles passt zusammen, zumindest in der City. Zahlreiche Kirchen kan man erkunden, alte Straßenzüge, die sich dem Bernstein widmen. Überall gibt es einfach nettes Gepflegtes zu entdecken. Generell ist die Stadt sehr gepflegt und sauber.



Nach einigen Kilometern zu Fuß landeten wir schließlich am Bahnhof. Am Schalter bekamen wir unsere Tickets, und kaum 15 Minuten später standen wir schon in Sopot – der geschichtsträchtigen kleinen Kurstadt, die irgendwie ein bisschen noch mehr nach Urlaub roch.

Vom Bahnhof aus ging es direkt zu Fuß ans Wasser – uendloser Sandstrand, Sonne ohne Ende. Doch der eisige Wind erinnerte uns daran, dass es doch noch Winter war. Aber das konnte unsere glückseligen Gefühle nicht trüben. Mit heißem Kaffee in der Hand starrten wir einfach aufs Wasser, bis wir so richtig, aber so richtig durchgefroren waren. Manch einer sprang zum Eistauchen ins Wasser, wir mußten aus dem Wind raus.
Am Kurhaus gab es Touri-Zeugs, eine Eislaufbahn und Waffeln mit Sahne. Wieder Mehl, so langsam wurds kritisch .). Das besondere an den Waffeln ist nicht die Waffel selbst, sondern die dicke, cremige Sahne, aber ohne einen Fettfilm auf der Zunge zu hinterlassen. Hier bekamen wir noch ein windgeschütztes Sonnenplätzchen, damit meine Begleitung in Kindheitserinnerungen mit Sahne schwelgen konnte. Falls irgendwer weiß, wie man Sahne so hinbekommt, gerne her mit den Ratschlägen.

Danach war uns wieder nach Tee. Sopot hat unendlich viele Cafés und Restaurants, die waren bei dem Wetter alle überlaufen. so gingen wir etwas weiter in den Ort hinein. Schließlich wollten wir uns auf uns verlassen, jede Tür, die wir bislang aufmachten, war die richtige für uns. So sollte es auch diesmal sein.
Wir öffneten die alte Holztür zum Dwie Zmiany. Eine Mischung aus Kunstgalerie, Café, Kulturzentrum und Workspace, mit fantastischen Getränken und toller Stimmung. Wer die Begleitumstände kennt, warum Christina und ich uns so richtig kennengelernt haben, weiß, dass wir Malerei, kunstm, bilder unst Stilrichtungen einfach lieben. Wir wärmten uns bei Teekreationen so richtig auf, haben die Bilder in uns aufgesogen und machten uns nach zwei Stunden wieder auf, zurück nach Gdansk.



Der kleine Bahnhof von Sopot hat keinen Bahnhofsschalter, um Tickets zu lösen. Am Automaten zahlt man mit Karte und hat die Fahrkarten dann auch darauf gespeichert. Nur für den Fall, dass Ihr mal auf zwei Frauen trefft, die am diesem Automaten nach dem Ausdruck suchten…nur mal so.
In Gdansk wieder angekommen mußte dringend eine heiße Dusche sein, wir waren durchgefroren und durch den Wind. Und Hunger stellte sich ein, mein Frühstück war schon etwas her. Wir wollten typische Küche, aber so richtig typisch.
Weiter rein ging es für uns in die Altstadt. Die schmalen Gassen haben im OG meistens ein Restaurant, dazwischen Ebenerdig eine Tür, die in einen Club oder ein weiteres Restaurant führt. Hier sprach uns auf den ersten Blick aber nur etwas für später an. Gelandet sind wir in einem Hotel_Restaurant mit typischen Speisen.

Nach der kohlenhydratreichen Zeit, mußte ich hier etwas auf Fleisch und Salat ausweichen, aber Christina hatte Heißhunger auf:
Polnische Brotsuppe (Zurek)
ALLGEMEIN:
100 g Speck (geräuchert)
100 g Würste (geräuchert)
100 g Zwiebeln
2 Stk. Knoblauchzehen
1 Prise Majoran
2 Stk. Lorbeerblätter
50 ml Saure Sahne
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer
BRÜHE AUS:
500 g Schweineknochen
100 g Suppengrün
1½ Liter
Wasser
Salz
Pfeffer
4 Stk. Brötchen
Schneide Speck und Wurst klein, und würfle Zwiebel und Knoblauch. Brate den Speck an und hebe das Fett auf. Füge dann Wurst, Zwiebel und Knoblauch hinzu. Lösche mit Brühe ab und gebe die Gewürze dazu. Lass alles bei schwacher Hitze köcheln. Würze mit Salz und Pfeffer. Mische etwas heiße Suppe mit der sauren Sahne, rühre gut um und füge dann die Sahne zur Suppe hinzu.
Anrichten: Schneide den oberen Teil der Brötchen ab und nimm das Innere vorsichtig heraus. Röste die Brötchen im Backofen knusprig. Fülle die Suppe hinein und setze den Brötchendeckel darauf. Heiß servieren.
Es war seeehr lecker, mächtig und gut, aber das Personal war etwas gelangweilt, daher hier mal keine Verlinkung. Der Preis war durchaus ok und wir verließen unsere Gastgeber.
Wieder vorbei an den zahlreichen Bars, die sich mittlerweile so richtig füllten. Einlassschlangen bildeten sich, doch zum Glück hatten wir A) keine Zeit und B) keine Lust auf das Gedränge. Doch die Keller lockten uns – wir lugten hier und da mal neugierig rein, ob wir „eine geheime Welt“unsere“ Bar hier entdecken könnten.
Kurz bevor wir uns endgültig auf den Heimweg machten, spazierten wir noch einmal die Gastromeile entlang – der Versuch, noch ein kleines Nässchen zu bekommen, ließ uns natürlich nicht los. In der kleinen Foodhalle wollten wir unbedingt nochmal einen Blick auf die Hamburger und den Prosecco werfen, die fürs nächste Mal vielleicht ein Thema werden sollten. Doch der Mix aus Temperatur, Lautstärke und Fritteusen-Fettgehalt war uns nach dem bereits üppigen Mahl etwas zu viel.


Aber irgendetwas zog uns plötzlich die Treppe nach oben – der Hinweis auf eine Bar. Wir folgten der Einladung, die Türen öffneten sich und wurden von überaus freundlichem, beanzugtem Personal begrüßt. Ein Herren legte uns den Weg zur Sassy RoofTopBar frei. Hm, an uns hinuntergeschaut haben wir dan n selber. Das kleine Schwarze? Eher nicht. Angesichts der Temperaturen und des Anlasses waren wir eher sportlich unterwegs, und es war schon 22:30 Uhr. Doch die Herren schienen unsere Blicke genau zu deuten, grinsten uns an und versicherten uns, dass wir absolut „richtig“ angezogen wären. Na gut, dann eben so!


Wir wurden also von einem weiteren Beanzugten zur Garderobe geleitet (der Eintrittspreis war so unspektakulär, dass er kaum der Rede wert war), und dann ging es weiter – natürlich auch wieder beanzugt – zum Fahrstuhl. Ein weiterer Beanzugter fragte höflich, ob er unsere Handtaschen inspizieren dürfe, was in Anbetracht der exklusiven Lage der Bar für uns kein Problem war. Doch im Fahrstuhl dann ein kleiner Twist: Der Mann im Anzug wollte uns unbedingt erklären, dass unsere Taschen nicht auf Waffen, sondern auf Alkohol durchsucht werden müssten. Naja, wir hatten ja keine Lust, Eulen nach Athen zu tragen, aber lassen wir das mal lieber so stehen.
Die Fahrstuhltüren öffneten sich, und eine Soulstimme begrüßte uns, die uns sofort Gänsehaut machte. Durch einen riesigen Dinerraum, vorbei an der Bühne mit der tiefen SingStimme, wurden wir weiter in den Privat-Bereich geführt. Moment mal, Privat-Bereich? Ein Privat-Schild war doch ein bisschen ungewöhnlich, oder? Aus dem Alter der Groopies sind wir schließlich schon lange raus.
Wir betraten den Barraum, mit 8 Tischen, unglaublich toller Musik und Drinks, die einfach nur gut waren. Einen Ausblick kann man aus der Bar nicht erwarten, dafür gab es im Inneren auch viel zu viel zu sehen. Die Tische waren alle besetzt, und überwiegend hörte man polnische Gespräche um uns herum. Unser Outfit war definitiv passabel, und dennoch konnte man sich gut vorstellen, dass nach Mitternacht die Hackenhöhe der HighHeels zunahm und die Anzüge nicht mehr nur beim Personal zu finden waren. Das größte Highlight war für uns allerdings das kleine WC.
Es wurde wieder nach Mitternacht und wir beließen es bei unseren Erfahrungen. Ein kleiner Spannungsbogen lag noch vor uns und denn Flieger startete am nächsten Morgen um 8 Uhr.

Wir hatten bei dem Taxifahrer auf der Hinfahrt ein Taxi für den Rückweg vorbestellt. Die Frage war nun, ob die Vereinbarung tatsächlich standhalten würde. Die Nacht war jedenfalls kurz – ob es am Espresso Martini lag, den vielen Eindrücken oder dem doch etwas schwereren polnischen Essen, das haben wir nie so ganz rausgefunden. Jedenfalls klingelte um halb fünf der Wecker. Zum Glück gab es für uns nicht viel zu packen, aber Kaffee und einen superpünktlichen Taxifahrer, der uns mit klassischer Musik begrüßte. Auch das hat reibungslos geklappt.
Zum Schluss sind noch die Ledersessel mit Massagefunktion im Flughafen erwähnenswert, die wir 40 Minuten belagert haben, oder die Karamellbonbons aus dem RiesenDuty-Free. Ein Traum. Zum Abschluss gab es sogar ChiaSamen mit Kokosmilch und frischem Obst.
An dieser Stelle – danke Tine. Ohne Dich wäre ich nicht wieder so schnell in dieser tollen Stadt gelandet, die um diese Jahreszeit noch nicht so überlaufen, aber dafür lebens- und liebenswert ist. Das Doppelschleifchen war also nicht nur für das Geschenk, sondern auch, dass Du einfach dabei warst.
Wir haben die Tage so genießen dürfen, es passte alles, sogar die Schwedischkenntnisse. Wir kommen schnell wieder, diesmal mit Kulturansatz, den wir in den paar Stunden total vernachlässigt haben. Im Hafen gibt es noch so viel zu sehen, Museen gibt es reichlich und das Umland hat natürlich erlebbare Geschichte.
Nur etwas Glutenfreies muss ich mir mitnehmen – für den längeren Aufenthalt :).








































































